• Abo
  • Newsletter
  • Edition
  • ePaper
  • Club
  • Login
  • Blitz Plus
Artikel » Die E-Zigarette - Nur ein Vorwand für harten Drogenkonsum?
Teilen

Die E-Zigarette - Nur ein Vorwand für harten Drogenkonsum?

6. August 2019
Page

Jetzt wurden die vermeintlichen Gesundheitsapostel endlich entlarvt: In Berlin wurde von der Polizei aufgedeckt, dass E-Zigaretten und die sog. Liquids zusammen mit Crystal Meth, Cannabis und verschreibungspflichtigen Medikamenten verkauft und konsumiert werden.

Wie die Polizei heute Nachmittag mitteilte, wurde gestern ein Dampfshop nach einer Durchsuchung geschlossen. Es handelt sich dabei um Ladengeschäft der Quantus GmbH, die unter dem Firmennamen Highendsmoke auftritt und zur British American Tobacco Gruppe(BAT) gehört. Wahrscheinlich handelt es sich also nur um die Spitze des Eisbergs. Mit 91 Einzelhandelsgeschäften ist Highendsmoke Deutschlands führende Einzelhandelskette für Dampfprodukte und, wie man jetzt weiß, wahrscheinlich für Drogen unterschiedlichster Art.

Die Worte von Ralf Wittenberg, Area Director DACH bei British American Tobacco, beim damaligen Erwerb erhalten nur eine völlig neue Bedeutung: "Die Investition in Quantus ist eine Investition in die Zukunft und beweist einmal mehr das Bekenntnis der British American Tobacco Gruppe, erwachsenen Konsumenten eine große Auswahl an - im Vergleich zu herkömmlichen Zigaretten - potenziell risikoreduzierten Produkten anzubieten. Dieses Geschäft ist von strategischer Bedeutung für unsere Expansionspläne in Deutschland, nämlich mit einem Sortiment leistungsstarker Marken die Marktabdeckung in allen führenden Distributionskanälen zu erweitern. Bei der Erreichung dieses Ziels spielen alle Handelskanäle eine bedeutende Rolle. British American Tobacco ist fest entschlossen, das Geschäft, das Highendsmoke mit seinen großartigen Kenntnissen und Fähigkeiten aufgebaut hat, fortzusetzen."

Man muss sich jetzt schon fragen: Handelt es sich hier um einen Einzelfall des perfiden Zusammenspiels eines todbringenden Tabakkonzerns und der Dampferszene oder steckt ein System dahinter?

Bereits im Drogen- und Suchtbericht 2018 warnte die ehemalige Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), vor wachsenden Problemen durch den Konsum von E-Zigaretten. Während es bei Alkohol- und Tabakkonsum von jungen Menschen weitere Fortschritte gebe, sei bei diesen ein "klarer Aufwärtstrend" zu verzeichnen, erklärt Mortler in Berlin zur Vorlage des neuen Drogen- und Suchtberichts.

Dass der Konsum von E-Zigaretten als Einstieg in den harten Drogenkonsum betrachtet werden muss, ist seit Langem bekannt. Das sie zusammen mit diesen auch verkauft und konsumiert werden, ist eine neue Erkenntnis.

Es liegt jetzt doch der Verdacht nahe, das es sich bei der "Dampferszene" um eine kriminelle Vereinigung größeren Ausmaßes handelt. Dem gilt es entgegenzuwirken. Eine Beobachtung durch den Verfassungsschutz und weitere gesetzgeberische Maßnahmen scheinen dringend geboten.