• Abo
  • Newsletter
  • Edition
  • ePaper
  • Club
  • Login
  • Blitz Plus
Großeinsatz » Hof » Tankstelle » Toilettengang sorgt für Großeinsatz in Hofer Tankstelle
Teilen

Toilettengang sorgt für Großeinsatz in Hofer Tankstelle

17. August 2019 von Volker Vollgas

Zu einem Großeinsatz ist es heute Morgen gegen sechs Uhr in der Hofer Fabrikzeile gekommen, nachdem ein bislang namentlich nicht bekannter Täter die Toilette der Aral Tankstelle in der Hofer Fabrikzeile benutzt hat.

„Erst hat minutenlang der Boden vibriert, dann hat sich ein starker Schwefelgeruch in den Räumlichkeiten der Tankstelle ausgebreitet“, berichtet die Angestellte, die an diesem Morgen Dienst hatte. „Der junge Mann hat nach dem Schlüssel für die Toilette gefragt. Was in den nächsten Minuten passiert ist kann man nur erahnen.“

Die Angestellte alarmierte umgehend die Polizei, die den Verursacher am Tatort jedoch nicht mehr vorfinden konnte. Die zur Hilfe geeilten Einsatzkräfte mussten das technische Hilfswerk zu Rate ziehen, das mit schwerem Gerät anrückte und die Tankstelle unverzüglich hermetisch abriegelte. Nachdem eine erste Fahndung erfolglos verlaufen war, hat die Polizei dann eine umgehende Evakuierung und eine Vollsperrung des umliegenden Gebietes in einem Radius von einem Kilometer veranlasst.

Da das technische Hilfswerk mit der Situation völlig überfordert war, wurde auch die Feuerwehr alarmiert, die mit zwei Löschzügen und weiteren 30 Mann in ABC-Schutzanzügen versuchten, das Vordringen des folgenschweren Bierschisses in die örtliche Kanalisation zu verhindern.

Darüber hinaus wurde eine Hundertschaft Seelsorger angefordert, die sich um die traumatisierten Mitarbeiter und Anwohner kümmern mussten. Einige der Betroffenen wurden direkt per Hubschrauber ins Bezirksklinikum Bayreuth eingeflogen, zwei weitere in eine Spezialklinik am Bodensee.

„Unter allen Umständen muss eine Kontamination des Grundwassers mit dem hochtoxischen Sekret verhindert werden, da sonst ein weitreichendes Artensterben nicht ausgeschlossen werden kann“, so Herr Schneider vom Katastrophenschutz.

Da der Täter die Spülung bereits betätigt hat, musste ein extra aus Österreich angereister Tiefbautrupp die Straße aufgraben. Anschließend wurden die betroffenen Abschnitte der Kanalisation entfernt und die Überreste des Bierschisses wurden mit einem Gefahrenguttransport der höchsten Sicherheitsstufe in ein unterirdisches Endlager verbracht.

"Eine ähnliche Situation gab es vor ca. vier Jahren bereits einmal", erinnert sich Oberbürgermeister Harald Fichtner. Hier musste die komplette Fabrikzeile ab der Kreuzung Lindenstraße bis zum HofBad saniert werden.

"Wir können nicht ausschließen, dass es sich im heutigen Fall wieder um den gleicher Täter handelt", so der zuständige Einsatzleiter der Hofer Kriminalpolizei. In jedem Fall werden die Bürgerinnen und Bürger dringend dazu angehalten, Fenster und Türen bis auf weiteres geschlossen zu halten.

Wie es in den nächsten Stunden und Tagen weitergeht, ist aktuell noch ungewiss. Das Amt für Umweltschutz hat deutlich erhöhte Stickoxidwerte sowie drastisch erhöhte ph-Werte des Grundwassers festgestellt. Es ist nicht auszuschließen, dass wieder die komplette Straße saniert werden muss. 

Wir halten Sie natürlich auch weiterhin auf dem Laufenden.

V.i.S.d.P.